Hey ihr, dieses Wochenende habe ich mal wirklich nur Zuhause verbracht, da das Wetter nicht so wirklich der Hammer war. Am Freitag hatten wir einen irgendwie sinnlos erscheinenden Schultag. Von insgesamt 6 Stunden hatte ich nur eine richtige Unterrichtsstunde und danach den ganzen Tag lang unterschiedliche Events. Zuerst durften wir uns einen Vortrag über Krebs anhören, der zwar wirklich gut und interessant war, jedoch auf die Kunststunden fiel, was ich persönlich sehr schade finde! Danach hatten wir allerdings Musik und haben uns auf die darauf folgende Messe vorbereitet. Ja, ihr habt richtig gelesen! Da ich auf einer katholischen Schule bin, werden auch 2 x im Jahr Messen in der Schule gehalten. Wie eine Messe abläuft, wissen die meisten von euch wahrscheinlich. Der Pfarrer war ein wirklich lustig/freundlicher Mann und selbst mir, als Nichtgläubige, hat es Spaß gemacht, ihm zuzuhören. Nach der Mittagspause hatten wir eine Freistunde und danach fand ein Match zwischen Lehrern und Schülern statt. Zuerst wurde „Zweifelderball“ gespielt und danach mussten die einzelnen Teams in einem Parkour gegeneinander antreten. Am Ende gab es Gleichstand, glaube ich, da die Lehrer besser zielen konnten, die Schüler jedoch insgesamt schneller waren.
Am späten Nachmittag bis zum frühen Abend bin ich mit den Mädels in einem Park gewesen, von dessen Berg aus man eine wirklich traumhafte Aussicht auf Cork hatte. Leider war es schon zu dunkel um gute Fotos machen zu können. Wir haben Musik gehört und über Mädchenthemen gequatscht. Dann kam der Regen zurück und wir alle sind nach Hause gegangen.
Gestern war Francesca (eine Italienerin aus meiner Schule) bei mir Zuhause zu Besuch. Wir haben gemeinsam mit meiner Gastmom und ihrem Freund eine Liste von wirklich lohnenswerten Sehenswürdigkeiten erstellt. Der Plan ist, dass wir in einer kleinen Gruppe jedes zweite Wochenende einen Ausflug machen und uns ganz unterschiedliche Orte hier in Irland anschauen. Am Mittwoch werde ich deshalb nach meinem Praktikum zu dem großen Busbahnhof in der Stadt gehen um mich nach den Preisen für die Busse zu erkundigen. Ich werde natürlich dann auch in Zukunft von diesen Ausflügen berichten und es wird bestimmt auch ein paar Fotos geben.
So, jetzt noch zu einem nicht ganz so schönen Thema, welches ich jedoch nicht verschweigen möchte, da es wahrscheinlich für jeden Austauschschüler eine große Rolle spielt. HEIMWEH!!!! Wann Heimweh bei jemanden auftritt, ist von dem einem zum anderen Menschen ganz unterschiedlich. Ich für meine Teil kann sagen, dass es in den komischsten und unpassensten Momenten kommt. So schnell, wie es kommt, kann es auch wieder gehen oder aber es bleibt für einige Zeit und sorgt für viele Tränen und einen dicken Kloß im Hals. Heute ist zum Beispiel so ein Tag, an dem es einfach nicht verschwinden möchte! Ich vermisse einfach so viele Dinge und Menschen, dass ich für den Moment mit Gefühlen überspült werde und sie nicht rechtzeitig abschirmen kann.
Man sehnt sich dann nach den kleinsten Zeichen, die einem das Gefühl von Familie und Heimat geben. Dinge, die einem in seinem Zuhause nie wirklich so wichtig vorkamen und nun ein fehlendes Puzzleteil sind. Ich vermisse zum Beispiel den Geruch meines Zimmers und den Geruch von frischen Brötchen, wenn man an einem Sonntagmorgen in die Küche kommt. Ich vermisse das Geräusch des Windes, der nachts über das Dach weht und die Balken knacken lässt. Das Lachen meiner kleinen Schwester, wenn sie mit unserem Nachbarshund spielt. Die Spaziergänge mit meiner Cousine, die gemeinsamen Fernsehabende mit meinem Papi, das in der Küche sitzen mit meiner Mama, während sie eines ihrer absolut traumhaften Gerichte kocht, die Umarmung meines besten Freundes, wenn ich früh in die Schule komme. Die gemeinsamen Abende mit meinen Nachbarn……
Es gibt sooooo viel mehr, was ich jetzt aufzählen könnte und während dieser ganzen Zeit, die ich hier bin und all das vermisse, leben all diese Menschen ihr Leben weiter. Ich wäre so gern dabei gewesen, als meine Eltern ihr kleines Enkelkind das erste Mal in den Armen gehalten haben. An dieser Stelle – herzlichen Glückwunsch an meinen großen Bruder und seine traumhafte Familie!!! Ich bin so stolz auf euch und freue mich so sehr!!!! Nächsten Dienstag hat meine kleine Schwester, mein kleiner Sonnenschein, ihren 14. Geburtstag und ich würde sie so gern drücken, um ihr persönlich gratulieren zu können (Liesbeth, ich hoffe du weißt, wie viel du mir bedeutest und wie sehr ich dich vermisse! Ich habe dich so lieb <3 <3 <3 Fühl dich gedrückt!!!)
So jetzt Schluss mit dem Geheule, denn ihr sollt nicht denken, dass es mir hier schlecht geht. Das wäre ein Irrtum! Ich bin glücklich diese Erfahrungen machen zu dürfen und meine Gastfamilie ist wirklich sehr lieb <3 . Auch das Heimweh wird wieder vergehen und ich weiß ja, dass meine Familie und Freunde immer für mich da sind. Ich bin einfach so unfassbar glücklich, dass ich euch alle habe und ihr sollt nie vergessen, dass auch ich immer für euch da bin und euch alle so sehr lieb habe <3 !
Als persönlichen Tipp für alle da draußen, die gerade auch mit den Tränen kämpfen, weil sie von ihrer Familie getrennt sind oder ganz persönliche Probleme haben, schnappt euch ein kleines Heft und macht ein bisschen traurige Musik an und dann beginnt, darüber zu schreiben. Manchmal, wenn einfach alles zu viel wird, ist das die beste Möglichkeit es mal raus zu lassen und mir hilft es wirklich gut, wie ihr oben sehen könnt.
Sooo jetzt werde ich noch eine Runde mit dem Hund gehen und danach muss ich noch ein bisschen was für die Schule machen.
Bis dann – eure Janni
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